Die erste Version der Smart Grids-Roadmap 2012/2013

Die ursprüngliche Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg 2012/2013 entstand auf Initiative von Franz Untersteller, seinerzeit baden-württembergischer Umweltminister. Nun wird sie aktualisiert - machen Sie mit!

Veröffentlicht: 20. Januar 2022 | Kategorie: Allgemein, Blog, SmartGrids-Roadmap | Autor / Autorin: Christian Schneider

Die ursprüngliche Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg 2012/2013 entstand auf Initiative von Franz Untersteller, seinerzeit baden-württembergischer Minister für Umwelt, Klimaschutz und Energiewirtschaft. Er lud zur Kickoff-Veranstaltung für die Smart Grids-Roadmap sowie die Smart Grids-Plattform Baden-Württemberg ein, welche in der Folge auch zur Keimzelle des SINTEG-Projekts C/sells wurde. Nicht zuletzt gingen aus dem Kreis der 144 Teilnehmenden noch viele weitere Smart Grids-Projekte in Baden-Württemberg hervor.

Die erste Smart Grids-Roadmap zeigte eine Vielzahl von Entwicklungsbedarfen für intelligente Energienetze auf, so z. B.:

  • Verbesserung der Netztransparenz (insbesondere in den Verteilnetzen), erreicht z. B. durch Messtechnik an den Ortsnetztransformatoren sowie Smart Metern an den Netzendpunkten
  • zeitlich optimierte Abstimmungen über die verschiedenen Netzebenen und Zuständigkeitsbereiche
  • Hebung und Integration von Flexibilitäten (sowohl großer Leistung als auch „Kleinflex“)
  • Entwicklung von Geschäftsmodellen (z. B. zur wirtschaftlichen Vermarktung von Flexibilitäten)
  • Etablierung von Smart Grids in der Lehre

Viele der Themen, die in der ersten Version der Roadmap behandelt wurden, konnten seitdem vorangetrieben und umgesetzt werden. So sind Smart Grids in der Lehre der baden-württembergischen Hochschulen und in der Ausbildungslandschaft mittlerweile fest verankert. Viele der Technologien, die für die Gestaltung von Smart Grids notwendig sind, wurden mittlerweile zur Anwendungsreife hin entwickelt und befinden sich teilweise im Test-, in manchen Fällen schon im Dauerbetrieb (z. B. die Smart Grid-Areal-Optimierung des Flughafens Stuttgart). Ebenso verhält es sich mit den Geschäftsmodellen: So wurde beispielsweise die wirtschaftliche Hebung von Flexibilitäten in einer Vielzahl von Forschungs- und Demonstrationsprojekten erprobt, genauso wie z. B. der Einsatz von Blockchain-Kontrakten bei der Abrechnung (u.a. im Projekt C/sells). Auch die anderen Bereiche der Smart Grids-Infrastruktur, z. B.  die Sektorkopplung in den Bereichen Wärme (z. B. im Frankling-Areal Mannheim) und Verkehr (u.a. mit der E-Mobility-Allee), wurden in den genannten und vielen weiteren Projekten demonstriert.

Wird die Vielzahl der durchgeführten Projekte im Land betrachtet, so zeigt sich nun: Die Entwicklung ist so weit fortgeschritten, dass die Technologien und Geschäftsmodelle nun in den Dauerbetrieb zu überführen sind. Damit dies jedoch realisierbar ist, gilt es nun, sowohl die rechtlichen Rahmenbedingungen als auch die organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen. Dies zeigte sich in den angesprochenen Smart Grids-Projekten deutlich: Während die Grundlagen vorhanden sind, steckte der Teufel häufig im Detail der praktischen Umsetzung. Als ein einfaches Beispiel sei hier ein Smart Meter genannt, der aufgrund seiner Bauhöhe nicht in den alten Verteilerkasten passt. Wenn dieser allerdings Bestandsschutz genießt, kommt es zu einem Konflikt rechtlicher Vorgaben, einerseits dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende und dem Messstellenbetriebsgesetz, und andererseits baurechtlicher und mietrechtlicher Rahmenbedingungen. Ein Beispiel aus der Praxis für die vielen Baustellen, die in den nächsten Jahren konsequent angegangen werden müssen. Es gilt nun, diese Hürden auszuräumen, um Smart Grids in den wirtschaftlichen Dauerbetrieb zu überführen.

Zum 10. Geburtstag der Roadmap folgt nun die Aktualisierung, welche die angesprochenen Punkte systematisch angeht. Dazu wird ein breit angelegter, transparenter Prozess gestaltet, der die Herausforderungen bei der flächenmäßigen Umsetzung von Smart Grids aufgreift und konkrete Ziele bis zum Jahr 2030 erarbeitet.

Hier finden Sie alle Informationen zur Aktualisierung der Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg zur Version 2.0:

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