EU-Projekt WeForming: Fortschritte im Reallabor Smart East

Smart East wird im EU-Projekt WeForming weiterentwickelt: Von bidirektionalem Laden bis hin zu Quartiersspeichern – so wird die Karlsruher Oststadt zum smarten Netzstabilisator der Zukunft.

Veröffentlicht: 30. Januar 2025 | Kategorie: Allgemein, Blog

Von der Energiewende zur Netzstabilisierung

Smart East Karlsruhe Logo Smart East Karlsruhe

Das Projekt Smart East in der Karlsruher Oststadt, das von der Smart Grids Plattform Baden-Württemberg als assoziierter Partner begleitet wurde, ist offiziell abgeschlossen. Doch die Reise geht weiter: Im Rahmen des EU-Projekts WeForming wird die Arbeit fortgeführt, um das gemischte Gewerbequartier zu einem smarten, energieoptimierten und klimaschonenden Vorzeigequartier zu entwickeln. In den kommenden Jahren steht die Transformation von Smart East zum Netzstabilisator im Fokus.

Folgende Entwicklungen konnten im vergangenen Jahr im Rahmen von We-Forming bereits realisiert werden:

  1. Bidirektionales Laden erfolgreich umgesetzt: In Zusammenarbeit mit Ambibox und VW-Fahrzeugen wurde bidirektionales Laden im Smart East Quartier erfolgreich realisiert.
  2. Regelleistung durch E-Fahrzeuge: Das Living Lab smartEnergy am Forschungszentrum Informatik (FZI) testet aktuell die Erbringung von Regelleistung durch Elektrofahrzeuge.
  3. Quartiers-Batterie in Vorbereitung: Die Ausschreibung für die Quartiers-Batterie im iWerkX wurde gestartet.
  4. Datenraum-Entwicklung: In Malaga präsentierte European Dynamics die erste Version des WeForming-Datenraums.

Bidirektionales Laden: Herausforderungen und Chancen

Bidirektionales Laden ermöglicht es, die Batterien von Elektrofahrzeugen bei Bedarf begrenzt zu entladen, um erneuerbare Energie zwischenzuspeichern oder das Stromnetz zu entlasten. Trotz des vielversprechenden Potenzials gibt es derzeit noch technische Hürden:

  • Produktreife und Verfügbarkeit: Bidirektionale Ladestationen sind aktuell schwer verfügbar und noch nicht serienreif. Das FZI arbeitet mit einem Prototyp von Ambibox, während die ersten kommerziellen Modelle erst Mitte 2025 erwartet werden.
  • Interoperabilität: Die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Ladestationen gestaltet sich aufgrund unterschiedlicher Protokolle schwierig.

Im Smart East Quartier wird der Prototyp der AmbiCharge Ladestation weiterhin mit verschiedenen Fahrzeugen getestet. Ziel ist es, herstellerunabhängiges bidirektionales Laden als Modell für andere Quartiere zu etablieren. Sobald Serienmodelle verfügbar sind, werden diese an der Technologiefabrik und auf dem Hoepfner-Areal installiert.

Die Integration der Ladestationen in das bestehende Energiemanagement Smart Charging von InnoCharge, betrieben von der Badischen Energie, verfolgt mehrere Ziele:

  • Vermeidung von Leistungsspitzen
  • Maximierung der Nutzung von PV-Strom im Quartier
  • Minimierung der Strombezugskosten im dynamischen Stromtarif
  • Reaktion auf Drosselungssignale des Verteilnetzbetreibers gemäß § 14a EnWG

Quartiersspeicher und Wärmepumpen

Parallel zur Ladeinfrastruktur soll ein Quartiersspeicher implementiert werden, um die Eigennutzung von PV-Strom zu erhöhen, Regelleistung zu erbringen und das Verteilnetz zu stabilisieren. Der Beschaffungsprozess gestaltet sich aufgrund technischer und regulatorischer Anforderungen komplex und zeitaufwendig. Aspekte wie die Wahl des geeigneten Herstellers, Spezifikationen, Standortwahl und Brandschutzauflagen müssen sorgfältig berücksichtigt werden.

Auf dem Hoepfner-Areal entstehen derzeit die Traumhäuser, ein Mehrgenerationenhaus mit 48 Mietwohnungen in Holz-Hybrid-Bauweise. Ausgestattet mit PV-Anlagen, Wärmepumpen und Ladeinfrastruktur, werden diese in das Quartiers-Energiemanagement integriert. Die IT-Infrastruktur und Steuerungsschnittstellen der Wärmepumpen sind bereits eingeplant. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 vorgesehen.

Weitere Informationen

Detaillierte Einblicke in das Projekt Smart East sowie ein Video mit Interviews finden Sie auf unserer Projekt-Webseite. Aktuelle Neuigkeiten und Entwicklungen aus dem Reallabor sind unter Aktuelles & Presse verfügbar. Auf der LinkedIn-Seite des Projekts wird ebenfalls regelmäßig über Updates informiert.

 

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