Exkursion „Digitale Energiewende“ am 25.08.2022

Mit digitalen Lösungen die Energiewende voranbringen – wie das bereits erfolgreich umgesetzt wird, zeigte unsere Exkursion „Digitale Energiewende“ am 25. August 2022 in Plüderhausen, Weinstadt und Magstadt.

Veröffentlicht: 14. November 2022 | Kategorie: Allgemein, Blog | Autor / Autorin: Julia Müller

Die Energiewende baut auf digitale Lösungen – z. B. Smart Meter, Sensoren und Energiemanagementsysteme. Doch inwieweit werden diese bereits in der Praxis eingesetzt? Und wie können beispielsweise Kommunen von ihrer Nutzung profitieren? Im Rahmen der Live-Exkursion „Digitale Energiewende“, welche Netze BW in Zusammenarbeit mit der Smart Grids-Plattform organisierte, besuchten wir am 25. August 2022 drei Kommunen in Baden-Württemberg, um diesen Fragen nachzugehen. In Plüderhausen, Weinstadt und Magstadt erhielten wir so Einblicke in drei aktuelle Projekte der Netze BW.

Teilnehmende der Exkursion waren neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Smart Grids-Plattform sowie der Netze BW auch Vertreter des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg sowie die Bloggerin Dr. Katja Reisswig und der Blogger Andreas Kühl. Auch sie berichten auf ihren Blogs ausführlich über die Exkursion. Die Links zu dem Berichten finden Sie hier.

Paul Gärtner Teilnehmende der Exkursion

Teilnehmende der Exkursion "Digitale Energiewende" am 25. August 2022 in der Kommune Plüderhausen.

Kommunales Energiemanagement in Plüderhausen

Paul Gärtner

Mit fünf Autos aus der Elektroflotte der Netze BW steuerten wir zuerst die Kommune Plüderhausen an, welche sich im Remstal, etwa 35 Kilometer östlich von Stuttgart befindet. Andreas Fichtner, Mitarbeiter des Hochbauamts berichtete uns dort, wie die Kommune digitale Messtechnik einsetzt, um Energieeinsparungen und Prozessoptimierungen zu realisieren. So sind die Wasserzähler der Kommune in Rathaus, Schul- und Feuerwehrgebäude mit Smart Metern ausgestattet. Über batteriebetriebene LoRaWAN-Funkmodule werden Zählerstände und Verbräuche mittels eines Gateways automatisiert an ein Software-Portal gesendet. Hier können die Daten ausgewertet und visualisiert werden. Ungewöhnliche Verbräuche werden so direkt bemerkt und können überprüft werden. Dazu gehören auch tropfende Wasserhähne und defekte Toilettenspülungen.

Weiterhin erfasst und steuert die Kommune über smarte Thermostate die Raumtemperatur in einzelnen kommunalen Gebäuden. So können auch hier erhebliche Energiemengen eingespart werden, indem Räume außerhalb ihrer Nutzungszeiten automatisch weniger beheizt werden.

Die smarte Erfassung dieser Daten sowie die Zusammenfassung im Software-Portal ermöglicht der Kommune zudem eine unkomplizierte Erstellung des gesetzlich geforderten Energieberichts. Dieser kann nun mit einem Klick generiert werden.

Quartiersbaustein „Smart Living Weinstadt“

Paul Gärtner

Anschließend führte uns die Exkursion nach Weinstadt, wo wir den Quartiersbaustein und Gebäudekomplex „Smart Living“ besichtigten. Dieser ist als Mehrgenerationenhaus angelegt und das Ergebnis aus fünf Jahren Entwicklungsarbeit in den Bereichen Sektorkopplung, Speicher und Netzbetrieb. Dr. Steffen Klingler, Geschäftsführer der KOP GmbH, welche das Gebäude maßgeblich entwickelte, begrüßte uns zusammen mit seinen Mitarbeitern. In Kurzvorträgen erhielten wir dann Einblicke in die wichtigsten Teilaspekte von Smart Living Weinstadt und konnten uns anschließend bei einem geführten Rundgang selbst ein Bild machen.

Als klimapositives Gebäude funktioniert Smart Living Weinstadt gleichzeitig als Energiequelle (mittels Wärmepumpe, PV, PVT-Kollektoren), Stoffspeicher (monolithische Tragekonstruktion), Energiespeicher (thermische Speicher, insbesondere R-Beton und Eisspeicher), Netz- und Verkehrsknoten. Für die Bewohner wird Mieterstrom angeboten. Hierbei arbeitet die KOP GmbH mit der Netze BW zusammen und nutzt StromLux, ein Self-Service-Portal für die eigenständige Umsetzung von Mieterstromprojekten. Weiterhin stehen den Bewohnern und der Öffentlichkeit Ladepunkte für Elektroautos sowie E-Car- und Bike-Sharing-Angebote zur Verfügung.

Smart Meter und Sensorik in Magstadt

Paul Gärtner

Die letzte Station unserer Tour war Magstadt, welches westlich von Stuttgart liegt. Hier nutzt die Kommune digitale Wasserzähler, welche automatisiert abgelesen werden können. Die Kommune spart so Personal und Aufwand. Auch diese Zähler nutzen LoRaWAN-Funksensoren und werden zur Ablesung von vier Smart Meter Gateways angesteuert. Insgesamt etwa 2000 Wasserzähler können so automatisiert ausgelesen werden. Perspektivisch wird mittels der smarten Zähler auch die Eingrenzung von Wasserverlusten möglich sein. Der Zählertausch wurde im Rahmen des Projekts Diginamic der Netze BW umgesetzt.

Digitalisierung und Energiewende

Die Exkursion „Digitale Energiewende“ führte deutlich vor Augen: Digitale Lösungen und intelligente Vernetzung bieten großes Potenzial und werden von Kommunen bereits vielfältig und erfolgreich in Baden-Württemberg eingesetzt. So unterstützt die Verwendung von Smart Metern und intelligenter Messtechnik Prozessabläufe und automatisiert sie, reduziert Personalaufwände und schafft Datentransparenz über Verbräuche und Energieflüsse im Allgemeinen. Energie und Ressourcen lassen sich so effizienter einsetzen und die Kommunen werden beim Erreichen ihrer Klimaziele unterstützt.

Weiterführende Berichte

Auch Dr. Katja Reisswig und Andreas Kühl berichten auf ihren Blogs über die Exkursion „Digitale Energiewende“. Lesen Sie hier die Nachberichte:

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