INPUT-Projekt GELaZ (Gemeinschaftsdienliche Energie-Ladezellen) erfolgreich abgeschlossen

Am 9.12.2021 wurde das im Rahmen des Programms INPUT („Intelligente Netzanbindung von Parkhäusern und Tiefgaragen“) vom baden-württembergischen Umweltministerium geförderte Projekt GELaZ erfolgreich abgeschlossen.

Veröffentlicht: 15. Dezember 2021 | Kategorie: Allgemein, Blog, News, Newsarchiv

Am 9.12.2021 wurde das im Rahmen des Programms INPUT („Intelligente Netzanbindung von Parkhäusern und Tiefgaragen“) vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg geförderte Projekt GELaZ (Gemeinschaftsdienliche Energie-Ladezellen) im Rahmen eines Online-Workshops abgeschlossen.

Ziel des Projektes war das gemeinschaftliche Laden von elektrisch betriebenen PKWs an den drei Standorten Ludwigsburg (Bild 1), Reutlingen (Bild 2) und Konstanz (Bild 3). Durch regelbares Lastmanagement während der Ladevorgänge wird das Stromversorgungssystem nicht tangiert und damit auch bei hoher Gleichzeitigkeit des Ladens vieler E-Mobile nicht gefährdet. Auf die Installation neuer Netzknotenpunkte und Ortsnetztransformatoren konnte verzichtet werden. Es wurde auf bereits erprobte Hardware- und Softwarelösungen zum gleichzeitigen Laden mehrerer Fahrzeuge zurückgegriffen, die an die örtlichen Gegebenheiten angepasst wurden.

Durchgeführt wurde das Projekt durch die drei geförderten Partner Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim, Hochschule Reutlingen, ISC Konstanz (Koordination) sowie durch assoziierte Partner, Unterstützer und Zulieferer wie z. B. MAHLE chargeBIG, Flughafen Stuttgart, Easy Smart Grid, Oli Systems, ChargeIT, FairNetz, AVAT, enisyst, Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg, Vermögen und Bau Baden-Württemberg, management project coaching und wing-beratung.

 

ISC Konstanz e.V.

Bild1: Ladepark Bärenwiese in Ludwigsburg

Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim errichteten in diesem Rahmen, auf ihrer Parkierungsanlage „Bärenwiese West“ einen Ladepark mit drei Ladesäulen und insgesamt sechs Ladepunkten für Elektrofahrzeuge. Der Standort wurde so konzipiert, dass eine zukunftsfähige Erweiterung auf bis zu 24 Ladepunkte möglich ist. Die Ladesäulen wurden dafür mit einem intelligenten und netzdienlichen Lastmanagement ausgestattet, das die vorhandene Leistung intelligent steuert und auf die einzelnen Ladepunkte verteilt. Ziel ist es, mit Hilfe dieses Lastmanagements die Integrierbarkeit der Ladeinfrastruktur auf Verteilnetzebene zu erhöhen. So leistet die SWLB ihren Beitrag, dass, unter Einsatz smarter Lösungen und dem damit einhergehenden erforderlichen Ausbau der Ladeinfrastruktur, dem Gelingen der Mobilitätswende nichts im Wege steht. Die Ladeinfrastruktur wird auch nach Beendigung des Forschungsprojektes weiter der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

 

ISC Konstanz e.V.

Bild 2: Eine der vier an der Hochschule Reutlingen installierten Ladesäulen mit zwei Ladepunkten

Daneben wurden auf einem Parkplatz der Hochschule Reutlingen acht neue 22kW-Ladepunkte installiert. Im Rahmen des Pilotprojekts wurde ein Netzanbindungs- und Messkonzept erarbeitet, um die Ladeinfrastruktur unter Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben aus dem Arealnetz der Hochschule mit Strom zu versorgen. Diese Lösung ist gegenüber der bisher vorgegebenen und üblichen Praxis, die Stromversorgung über einen eigenen (neuen) Netzanschlusspunkt zu realisieren, ökologisch, wirtschaftlich und technisch deutlich günstiger und erspart der Allgemeinheit hohe Kosten. Das Vorgehen dient den Landesbetrieben als Muster für die weitere Erschließung des landeseigenen Parkraums in ganz Baden-Württemberg. Die Lösung ermöglichte außerdem, die Ladeinfrastruktur in das Virtuelle Kraftwerk Neckar-Alb an der Hochschule Reutlingen zu integrieren und gemeinschaftsdienlich zu betreiben. Dadurch werden Energieverbrauch und -erzeugung sektorenübergreifend für die gesamte Hochschule samt Parkplatz optimiert und die lokalen Netze weniger stark belastet. Ab dem 1. Januar 2022 steht die Ladeinfrastruktur der Öffentlichkeit zur Verfügung und kann dann nicht nur von Hochschulangehörigen, sondern auch von AnwohnerInnen oder Besuchenden des nahegelegenen Fußballstadions genutzt werden.

 

ISC Konstanz e.V.

Bild 3: Ladepark solarLAGO in Konstanz mit 16 steuerbaren Ladepunkten

In Konstanz wurde der „Ladepark solarLAGO“ etabliert. Hier kann an 16 Ladepunkten Strom „getankt“ werden. Die auf dem Gelände des ISC Konstanz eingesetzte Ladelösung von MAHLE chargeBIG vereint die Ladetechnik in einem zentralen Schaltschrank, der die Ladeanschlüsse mit angeschlagenen Typ-I2-Ladesteckern an den Parkplätzen steuert. Bisher bestand am Netzknotenpunkt des ISC Konstanz durch die Forschungsanlagen ein sehr volatiles Lastprofil im Bereich 60-240 kW, das durch die in der Leistung steuerbaren Ladepunkte etwas ausgeglichen werden kann bzw. in jedem Fall nicht weiter strapaziert wird. Teure Lastspitzen werden vermieden und das Lastmanagement berücksichtigt außerdem drei Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt 42 kWp. Eine Neuheit ist zudem die Einbindung einer Methanol-Brennstoffzelle als „künstliche Sonne“ mit Zwischenspeicher. Dadurch kann auch in den Wintermonaten Ausgleichsleistung bereitgestellt werden. Die Brennstoffzelle liefert innerhalb von 24 Stunden maximal so viel Energie wie die PV-Anlagen an einem durchschnittlichen Tag. Das Methanol für die Brennstoffzelle kann mittels erneuerbarer Energien aus Wasserstoff und CO2 hergestellt werden. Der Strom steht den verschiedensten Nutzergruppen zur Verfügung: NutzerInnen betriebseigener E-Fahrzeuge, Mitarbeitenden, Gästen, einem CarSharing-Verbund und in Zukunft nachts und am Wochenende auch AnwohnerInnen und Gästen umliegender Lokalitäten.

Im Wohnquartier Allenbach unweit von Konstanz wurde im Rahmen des BWPLUS-Vorhabens SoLAR bereits eine gemeinschaftsdienliche Infrastruktur errichtet. Im Zusammenhang mit diesem Projekt wurde diese von Easy Smart Grid um ein gemeinschaftsdienliches Laden erweitert.

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