Wohnkomfort mit gutem Gewissen: Das Leben in einem Passivhaus

Im Rahmen der Partizipationsarbeit im Projekt C/sells fängt SmartGridsBW Stimmen zu Energiewendethemen ein. Diesmal stand uns Andreas Pohl aus Fellbach Rede und Antwort und berichtet über ein Leben im Passivhaus.

Veröffentlicht: 22. Juli 2020 | Kategorie: Allgemein, Blog | Autor / Autorin: Alexa Pucher

Im Rahmen der Partizipationsarbeit im SINTEG-Projekt C/sells fängt SmartGridsBW regelmäßig die Stimmen der Bürgerinnen und Bürger zu Energiewendethemen ein. Diesmal stand uns Andreas Pohl aus Fellbach Rede und Antwort und gewährte Einblicke, warum er sich für ein Leben im Passivhaus entschieden hat.

Herr Pohl, Sie wohnen in einem sogenannten Passivhaus – können Sie kurz erzählen was Sie motivierte in ein solches Haus zu ziehen?

Zum einen ist die Immobilienlage in Stuttgart nicht besonders gut, was einem nur recht wenige Optionen lässt. Zum anderen waren wir, als wir von diesem Projekt hörten, von dem entstehenden Gesamtpaket überzeugt – das klang für uns sehr spannend.

Nun leben Sie schon sechs Jahre in diesem besonders energieeffizienten Haus, was ist dabei die größte Besonderheit?

Trotz unserer recht kleinen Grundstücksfläche ist unser Haus mit der Verbindung von Passivhaus plus Photovoltaikanlage auf dem Dach sogar ein Plusenergiehaus. Das bedeutet, wir erzeugen mehr als doppelt so viel Strom wie wir verbrauchen und das trotz Elektroauto. Es ist für uns dabei sehr spannend, jederzeit in den Keller gehen zu können und zu schauen, wie viel Watt in diesem Moment verbraucht wird und wieviel Strom die Solaranlage generiert

Andreas Pohl Wohnkomfort mit gutem Gewissen: Das Leben in einem Passivhaus.

„Unsere gesamte Heizung braucht weniger Leistung als ein durchschnittlicher Föhn.“ – Andreas Pohl

Wie merken Sie im Alltag einen direkten Unterschied zum Leben in einem konventionellen Haus, was gibt es zu beachten?

Das Bewusstsein für unseren eigenen Energieverbrauch ist enorm gestiegen und das ist sehr viel wert. Man muss ein bisschen mitdenken und darf z.B. im Winter nicht direkt die Raffstore herunterfahren sobald die Sonne scheint, denn die Sonneneinstrahlung brauchen wir für die Wärme. Dafür haben wir eine Lüftungsanlage mit CO2-Sensor, diese sorgt für ständige Frischluft, ohne dass wir ans Lüften denken müssen. Wir finden es bemerkenswert wie gut hier das Gesamtpaket stimmt, wie gut man Energieeffizienz und Wohnkomfort unter einen Hut bekommt.

Was können Sie Häuslesbauerinnen und Häuslesbauern mit auf den Weg geben?

Da gibt es so vieles, zunächst halte ich aber eine Bedarfsanalyse für wichtig. Ich würde jedem empfehlen erst einmal zu überlegen: Was brauche ich überhaupt? Wenn es um das eigene Haus geht wird gerne zu viel und zu groß gekauft oder gebaut. Und dazu kommt, sich für die Themen Energieeffizienz, Ökobilanz, usw. zu interessieren und zu informieren.

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