SG-Roadmap BW 2.0: Workshop „Reallabore in den wirtschaftlichen Dauerbetrieb überführen“ am 19.05.22

Im Rahmen eines Konsultationsprozesses mit bereits über 120 Akteuren aus Baden-Württemberg wird derzeit an einer Neuauflage der Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg gearbeitet. Sie soll als überarbeitete Version 2.0 die gemeinsame Vision der Akteure für intelligente Energienetze in Baden-Württemberg enthalten und die Umsetzung von Smart Grids im Bundesland auf eine gemeinsame Basis stellen. Detaillierte Informationen zum Ablauf des Prozesses erhalten Sie hier.

Das dritte Handlungsfeld der neuen Smart Grids-Roadmap BW 2.0 „Reallabore in den wirtschaftlichen Dauerbetrieb überführen“ wurde am 19.05. diskutiert. Als „Brücke“ vom Labor- in den Praxisbetrieb sollen Reallabore nicht nur der Erforschung und Machbarkeitsdemonstration neuer Technologien und Marktmodelle in der Praxis dienen, sondern, sofern möglich, auch nach Ende der Förderperiode wirtschaftlich weiterbetrieben werden. Dass dies nicht bei jedem Forschungsprojekt nach Ende des anvisierten Projektzeitraums möglich ist, ist verständlich. Einige Projekte bieten jedoch die technische Machbarkeit. Wenn diese gegeben ist, sollten funktionierende Smart Grids-Projekte nicht beendet werden, sondern die Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass ein Weiterbetrieb möglich ist. Die Frage, wie dies zukünftig realisiert werden kann, wurde im Workshop vertieft diskutiert.

Um zu klären, ob bestehende Reallabore in den wirtschaftlichen Dauerbetrieb zu überführen sind, müssen verschiedene Randbedingungen geklärt werden. Sind die technischen Voraussetzungen für den Weiterbetrieb über den gesamten Zeitraum gegeben? Ist ein wirtschaftlicher Betrieb der Anlagen möglich, oder war dies nur in der Rahmenfinanzierung eines Forschungsprojekts möglich? Diese Kriterien stellen die Gretchenfragen dar, ob die Chance des Weiterbetriebs besteht. Sofern sich diese Fragen positiv bescheiden lassen, ist zu klären, welche organisatorischen Aspekte, wie die Einbindung in eine Unternehmung oder die Ausgründung einer Betreibergesellschaft, notwendig sind. Weiterhin gilt es, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu klären. Dies umfasst nicht zuletzt betriebsrechtliche Genehmigungen technischer Natur, aber auch des Marktagierens der Anlagen, insbesondere wenn dieses zuvor unter Experimentierklauseln stattfand. Für zukünftige Reallabore gilt es darüber hinaus, diese Rahmenbedingungen schon bei Projektstart mitzudenken.

Die Ergebnisse dieses und der weiteren Workshops dienen der inhaltlichen Präzisierung der Meilensteine sowie der Zielsetzungen der Roadmap. Sie werden vom Roadmap-Team eingearbeitet und der gesamten Runde der Teilnehmenden als Textdokument zur Kommentierung und Ergänzung zur Verfügung gestellt.

Der nächste Workshop am 30.06. befasst sich mit dem Thema „Partizipation auf allen Ebenen ermöglichen“ und soll die Frage aufwerfen und diskutieren, wie sowohl die Bürgerschaft als auch intermediäre soziale Akteure bei der Gestaltung und Nutzung intelligenter Energienetze einbezogen werden können.

Sie möchten sich an der Aktualisierung der Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg beteiligen, sind aber noch nicht angemeldet? Dies können Sie noch nachholen. Wenngleich die ersten Workshops bereits stattfanden, haben Sie die Möglichkeit sich im E-Mail-Konsultationsprozess und bei den Folgeworkshops einzubringen. Alle weiteren Informationen zum Ablauf und der Anmeldung finden Sie hier: www.smartgrids-bw.net/roadmap