Akzeptanz und Partizipation aller Akteure fördern
Partizipation und Akzeptanz sind zentral für das Gelingen der Energiewende insgesamt.
Bürgerbeteiligung, Akzeptanz und die Unterstützung aller gesellschaftlichen Akteure sind zentral für das reibungslose Gelingen der Energiewende insgesamt. Das ist im Teilbereich Smart Grids nicht anders – durch den Wandel des Energiesystems erwachsen im Bereich der intelligenten Energienetze neue Herausforderungen, die durch die Zusammenarbeit der Akteure gelöst werden müssen. Gleichzeitig entstehen daraus neue Chancen, wie z. B. die Vermarktung von Kleinstflexibilitäten und die Nutzung dynamischer Energietarife. Um die verschiedenen Akteure der Gesellschaft sowohl bei der Gestaltung als auch der Nutzung von Smart Grids einzubinden, verfolgt SmartGridsBW mit diesem Förderschwerpunkt verschiedene Aktivitäten für Bürgerschaft, Zivilgesellschaft, Wirtschaft sowie Kommunen.
Smart Grids für die Bürgerinnen und Bürger
Smart Grids sind für die Energiewirtschaft ein Thema von großer Relevanz, während die Berührungspunkte mit den Netzen für die Bürgerinnen und Bürger bislang sehr überschaubar waren. Die alljährliche Ablesung der Strom- und Gaszähler hat jedoch perspektivisch ausgedient: Smart Meter übermitteln die Daten elektronisch und ermöglichen eine Vielzahl neuer Nutzungsmöglichkeiten für mehr Transparenz über den eigenen Energieverbrauch und auch neue Geschäftsmodelle. Über die mit finanziellen Anreizen versehene Steuerung von Wallboxen und Wärmepumpen im Heimbereich bis hin zur Nutzung dynamischer Tarife und der Flexibilisierung des Energieverbrauchs anhand eines günstigen Energieeinkaufs – vieles ist möglich. Die Komplexität ist jedoch hoch – bisher „kam Energie einfach aus der Steckdose“. Zwar tut sie das weiterhin, um die vielen neuen Möglichkeiten zu nutzen, bedarf es momentan jedoch noch intensiver Beschäftigung mit dem Thema. Die ist jedoch nicht für alle gleichermaßen machbar, da die individuellen Möglichkeiten von limitierenden Rahmenbedingungen abhängig sind: sowohl technische als auch organisatorische und rechtliche Gegebenheiten. Vereinfachungen sind auf dem Weg, bis die einfache Nutzbarkeit für die breite Masse erreicht ist, sind noch einige Schritte zu tun. Neben der technischen Nutzung intelligenter Netze ist auch die Akzeptanz der Technologien (z. B. von bidirektionalem Laden von E-Fahrzeugen) relevant. Eine notwendige Voraussetzung für die Akzeptanzsteigerung und Beteiligung ist eine ausreichende Informationsgrundlage.
SmartGridsBW informiert im Rahmen seiner Arbeit durch Formate mit unterschiedlichen Informationstiefen, um sowohl interessierten Personen aus der Bevölkerung bis hin zu Expertinnen und Experten die Möglichkeit des Know-how-Erwerbs über Smart Grids zu gewähren. Das erfolgt auf Fach- genauso wie auf Publikumsveranstaltungen (z. B. den Energiewendetagen Baden-Württemberg), über unsere Social-Media-Kanäle, unsere Webseite und – wo sinnvoll – über Printformaten (wie z. B. der Leitfaden Balkon-PV oder mit Flyern).
Gesellschaftliche Akteure als Multiplikatoren
Die Beteiligung der gesamten Gesellschaft ist für die Energiewende und den intelligenten Netzausbau von Belang. Die Bürgerinnen und Bürger bilden die Basis der Gesellschaft, doch viele Aufgaben und die Komplexität der damit verbundenen Herausforderungen werden von gesellschaftlichen Akteuren übernommen. Diese stellen eine Art „Multiplikator“ dar, denn sie übernehmen selbst viele Aufgaben bei der Fortentwicklung der Gesellschaft und werden von der Bürgerschaft in der eigenen Lebenswelt wahrgenommen. Zu diesen sogenannten „intermediären“ Akteuren zählen z. B. Verbände, Vereine, Industrie, Gewerbe- und Handelskammern, Genossenschaften und zivilgesellschaftliche Organisationen. Sie sind teilweise selbst für die Energiewende tätig und wichtige Vorbilder. Manche, wie Genossenschaften, erlauben sogar eine direkte Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Und Akteure wie Industrie und Handel können ebenso die Möglichkeiten intelligenter Energienetze nutzen, z. B. eine wirtschaftliche Optimierung durch die zeitliche Flexibilisierung ihres Verbrauchs.
SmartGridsBW wurde als Vernetzungsplattform für die Akteure der Energiewirtschaft und darüber hinaus gegründet. Diesen Kerngedanken, dass die Energiewende bei der Modernisierung die Zusammenarbeit aller Akteure benötigt, führen wir in all unseren Formaten zusammen. Denn: Während früher verschiedene Aufgaben gut abgrenzbar waren, greifen nunmehr viele Prozesse ineinander und benötigen eine kleinteilige Abstimmung, die ihrerseits eine Automatisierung und auch die automatisierte Interaktion zwischen den Akteuren erfordert. Bevor aber die Interoperabilität der Systeme angegangen werden kann, gilt es grundlegend zu starten: Mit der Abstimmung der Akteure und manchmal auch der Bildung des Bewusstseins, dass eine Abstimmung notwendig ist. Zur Vernetzung und zum Wissenstransfer innerhalb der Energiewirtschaft und der weiteren Akteure setzen wir vielfältige Vernetzungs- und Austauschformate ein. Hierzu zählen die Teilnahmen an bzw. Mitgestaltung von Fachmessen und -kongressen, Informationsmaterialien und eigenen Veranstaltungen. Beispielhaft hierfür ist unser etabliertes Veranstaltungsformat der Smart Grids-Gespräche zu sehen, welches eine Vielzahl unterschiedlichster Themen bearbeitet.
Kommunen als lokale Informationsdrehscheibe und Vorbild
Den 1101 Kommunen in Baden-Württemberg kommt im Rahmen der Energiewende eine zentrale Rolle zu: Sie sind Vorbild für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort und können auch selbst verschiedene Energiewendemaßnahmen umsetzen. Im Rahmen kommunaler Lenkungsmöglichkeiten wie der Bauleitplanung oder dem kommunalen Gebäuderecht haben sie weitreichende Einflussmöglichkeiten auf das energetische Handeln der Bürgerschaft sowie der Wirtschaft vor Ort. Da die Kommunen mit ihrer „Allzuständigkeit“ jedoch eine Vielzahl existenzieller Aufgaben haben, benötigen sie für das Themenfeld Energiewende (und damit auch das Thema Smart Grids) Unterstützung. Seitens SmartGridsBW unterstützen wir Kommunen mit unserem umfangreichen Erfahrungsschatz aus verschiedenen Projekten (wie z. B. C/sells). Um die Kommunen bei der Umsetzung von Smart Grids zu unterstützen, arbeiten wir mit den anderen Akteuren des Landes bzw. im Land wie der KEA-BW und auch den rEA BW zusammen und sorgen für einen Know-how-Transfer im Bereich Smart Grids, z. B. durch Informations- und Vernetzungsformate wie den Kongress Smarte Quartiere und thematische Publikationen. Nicht zuletzt sind auch mehrere Kommunen Mitglied von SmartGridsBW und bemühen sich aktiv um die intelligente Umsetzung von Energiewendeprojekten und den darin enthaltenen Energienetzen.