Projekt-Abschlussbericht: Die Energiewende startet im Kopf.
SmartGridsBW verantwortete im Rahmen von C/sells das Arbeitspaket "Partizipationsarbeit in komplexen Strukturen mit Partikularinteressen" von 2017 bis 2020. Nun liegt der Abschlussbericht vor.
Energiewende erfordert Kommunikation
Die Erfahrungen, die das SmartGridsBW-Partizipationsteam im Rahmen des C/sells-Arbeitspakets 2.7 „Partizipationsarbeit in komplexen Strukturen mit Partikularinteressen“ gemacht hat, zeigen deutlich auf, dass im Bereich Kommunikation der Energiewende und der Realisierung von Partizipationsmöglichkeiten noch viel zu tun ist. So zeigte sich, dass die Energiewende allgemein von der Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert wird, aber für individuelles Handeln wenig Möglichkeiten wahrgenommen werden. Lediglich für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer erschließen sich der Themenkomplex und die Handlungsmöglichkeiten deutlicher, da im Eigenheim beispielsweise viele Möglichkeiten zur optimierten Energienutzung bestehen. Intelligente Energienetze und Smart Meter haben im Alltagsleben von Privatpersonen keine wahrgenommene Relevanz. Auch konnten wir erkennen: In den Kommunen verantwortliche Energiewende-Akteure wie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister oder Verwaltungsangestellte tun sich mitunter schwer, Energiewende-Themen für die Öffentlichkeit attraktiv aufzubereiten. Insgesamt unterliegt kommunales Handeln zugunsten der lokalen Energiewende und des Klimaschutzes oft den Engpässen bei Finanz- und Personal-Ressourcen – zugleich bleiben Fördermöglichkeiten ungenutzt.
Mit Bürgerinnen und Bürgern in den Dialog treten
Diese und viele weitere Erkenntnisse konnten wir im Rahmen unserer Partizipationsarbeit von 2017 bis 2020 generieren – und noch mehr: Nicht nur die Weitergabe von Wissen, sondern auch die Aktivierung von Menschen, sich an der Energiewende aktiv zu beteiligen, war eines unserer Ziele. So konnten wir neben Sozialforschungsmaßnahmen auch Dutzende von Kommunikationsmaßnahmen planen, organisieren und durchführen: Vom Infostand auf Marktplätzen über Tram-Talks, bei denen wir fahrende Straßenbahnen zum Meeting-Raum umfunktionierten. Auch eine Bootsfahrt mit der Helio, einem solarbetriebenen Schiff auf dem Bodensee, gehörte zum Programm, um in unseren C/sells-Citys mit so vielen Menschen wie möglich ins Gespräch zu kommen und sowohl dazu einzuladen, einen Blick ins Schaufenster Intelligente Energie zu werfen, als auch Meinungen und Wünsche von Bürgerinnen und Bürgern zur Energiezukunft aus erster Hand zu erfahren.
Mehr dazu findet sich im Projekt-Abschlussbericht, welcher hier zum Download verfügbar ist. Der Bericht entstand gemeinschaftlich in Teamarbeit mit dem SmartGridsBW-Partizipationsteam. So wird dieses Dokument, in Verbindung mit teils 100%iger-Home-Office-Arbeit bedingt durch die Corona-Pandemie, auch zum Beleg dafür, wie das mit C/sells gewachsene Team nach vier Projektjahren in großem gegenseitigen Vertrauen und respektvoller Zusammenarbeit gemeinsam die Energiewende in zahlreiche Köpfe gebracht hat – mit hoher Motivation auf mehr.