Rückblick: SET Hub Innovation Roundtable der dena in Berlin am 06. September 2023

Der SET Hub Innovation Roundtable lud am 06.09.2023 zum Thema „Variable Tarife und zugehörige Geschäftsmodelle“ ins Future Energy Lab nach Berlin ein.

Veröffentlicht: 20. September 2023 | Kategorie: Allgemein, Blog | Autor / Autorin: Christian Schneider

Der Start-up Energy Transition (kurz: SET) Hub bietet verschiedene Formate zu innovativen Entwicklungen im Energiesektor und adressiert damit ein Netzwerk von über 300 Start-ups, die neue Lösungsansätze für verschiedene Gebiete der Energiewirtschaft entwickeln. Der SET Hub wird von der Deutschen Energie-Agentur (dena) getragen und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Am 06. September 2023 fand im Future Energy Lab in Berlin der SET Hub Innovation Roundtable statt, wo SmartGridsBW und einige Mitgliedsunternehmen als Teilnehmende sowie mit Vorträgen aktiv waren.

SmartGridsBW

Dr. Manuel Lösch (InnoCharge GmbH) spricht über Smart Charging als Serviceleistung.

Die Diskussion über variable sowie dynamische Energietarife wurde nicht zuletzt mit dem Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende deutlich befeuert. Bieten sie doch durch die Verwendung von den aktuell im Rollout befindlichen Smart Metern die Möglichkeit, durch angepasstes Verbrauchsverhalten von schwankenden Energiepreisen zu profitieren. Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, betonte die Bedeutung variabler Energietarife als Instrument zur effizienteren Nutzung erneuerbarer Energien und zur Steigerung der Energieeffizienz (zum Video). Mit der Nutzung flexibler Energietarife wird die Möglichkeit für Haushalte, kostenseitig von den Entwicklungen des Energiemarktes zu profitieren, stark ausgeweitet. Da diese Tarife in der Regel auch die Börsen- und damit die Erzeugungssituation widerspiegeln, wird so auch der implizite Anreiz gesetzt, Energie zu jenen Zeiten zu konsumieren, in denen sie günstiger verfügbar ist. Dies ist ein Anreiz zur Lastverlagerung in die Zeiten mit hoher Erzeugung und damit zur Entlastung der Netze, was langfristig auch zu geringeren Netzentgelten führt. Auch im Gestaltungsprozess der Smart Grids-Roadmap Baden-Württemberg 2.0 wurden variable Energietarife als eine wichtige Komponente zur Anreizsteuerung bei der Energienutzung benannt.

In der Debatte um variable Energietarife wird unter anderem auch diskutiert, welche Aspekte der Energiepreise variabel gestaltet werden sollen. Ebenso ist häufig von dynamischen Energietarifen die Rede, wobei die Definition als „dynamisch“ anhand ähnlicher Kriterien erfolgt wie jene der variablen Tarife. Welche Bestandteile variabel gestaltet werden (z. B. Energiepreiskomponente, Netznutzungsentgelte etc.) und in welcher Dimension (zeitlich: Länge der Intervalle; Leistung etc.) eine Variabilität gegeben ist, wurde in den einführenden Vorträgen sowohl auf grundlegender Ebene wie auch anhand verschiedener Tarifmodelle diskutiert.

Die SmartGridsBW-Mitglieder Dr. Thomas Walter (Easy Smart Grid GmbH) und Dr. Manuel Lösch (InnoCharge GmbH) präsentierten im Anschluss zwei innovative Konzepte aus dem Südwesten in der praktischen Umsetzung. Dr. Thomas Walter zeigte auf, wie die energetische Gestaltung von Liegenschaften mit variabler Steuerung anhand von physikalischen Netzzustandsgrößen (Easy Smart Grid) gelingen kann. Dr. Manuel Lösch illustrierte die Hebung von Einsparpotenzialen durch Ladeflexibilisierung von E-Fahrzeugen (InnoCharge). Mit diesen praktischen Beispielen konnten die SmartGridsBW-Mitglieder dem Publikum vor Augen führen, wie die Umsetzung variabler Energienutzung zur wirtschaftlichen Verbrauchsoptimierung sowie der Netzführung eingesetzt werden kann.

Weiterführende Quellen

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